Der Kirchgemeinderat in der Retraite 

Gemäss der Übersetzung aus der französischen Sprache bedeutet Retraite so viel wie in Rente gehen oder zurücktreten. Im militärischen Kontext bedeutet Retraite nichts anderes wie Rückzug. Einen Rückzug hat der aktuelle Kirchgemeinderat, welcher seit diesem Jahr gänzlich neu besetzt ist, auch tatsächlich gemacht. Ein Rückzug zur Stille und zur Besinnlichkeit, ein Rückzug zur Stärkung, zum Kennenlernen und zur Bildung einer Vision. Das Kloster Kappel ZH erschien uns dafür der geeignete Ort zu sein. Das Kloster Kappel, mit Jahrhunderte alter Tradition in Bezug zu Glauben, Stille und Besinnlichkeit, heute ein gut organisierter Ort für Seminare in vielerlei Richtung und Interesse. 

So rücken wir nun am Freitag, dem 5. April 2024 nach Kappel ein. Die meisten von uns unmittelbar nach Feierabend und eigentlich hätte nun für viele das freie Wochenende begonnen. Für viele von uns war es die erste Retraite und so sind wir frei von Erwartungen auf das eingestiegen, was da kommen mag. Eine bereits bekannte und stabile Konstante war das Moderatorenpaar Nicole und Bernhard Neyer, die uns für den gesamten Anlass sehr professionell begleiteten. An dieser Stelle wollen wir nochmals unseren herzlichen Dank aussprechen. 

Wie in Retraiten von neu zusammengesetzten Gremien üblich, ist das gegenseitige Kennenlernen der erste zentrale Punkt der mehrtägigen Veranstaltung. Wer ist wie aufgestellt und warum, wie sieht sich das Mitglied selbst und weshalb? Weitere Punkte, die es zu bewerten galt, war, wo sehen wir uns im kirchlichen Umfeld und wie sieht unsere Gesellschaft die Kirche? Manche der Übungen haben nichts Überraschendes hervorgebracht und bestätigt, was bereits zu vermuten war. So zum Beispiel die Auslegeordnung der Angebote der Kirchgemeinde. Andererseits sind Resultate aufgefallen, die so nicht zu vermuten gewesen wären. Eine wichtige Erkenntnis darin ist, dass wir uns in sehr vielen Punkten sehr ähnlich sind, was unsere Vorstellung, unsere Werte und Prioritäten betrifft. 

Dank der abwechslungsreichen und informativen Methoden, die uns auch mal herausforderten und uns aber auch viele wichtige Inputs ermöglichten, kamen wir stetig voran und es gelang uns bis am Sonntag folgende Vision zu definieren:

Reformierte Kirchgemeinde March – NAHE BEI DEN MENSCHEN

Aus dieser Vision ergibt sich folgendes Selbstverständnis, welches von nun an über unserer ganzen Arbeit stehen soll:

  • Wir leben unseren Glauben im Alltag authentisch, nahe bei den Menschen. 
  • Wir schaffen Räume für Begegnung und Beteiligung. 
  • Wir berichten sichtbar über unser Tun und Wirken. 
  • Wir stellen uns gemeinsam den Fragen zur Entwicklung der Spiritualität. 
  • Wir sichern und schonen unsere Ressourcen, um das Gemeindeleben zu fördern. 

Mit dem neu aufgestellten Kirchgemeinderat sind wir sehr zuversichtlich, dass unsere Zahnräder reibungsfrei, erwartungsfrei, ohne Wunsch nach dem eigenen Ansehen und geschmiert mit Gottes Segen, ineinandergreifen und höchstmögliche Wirkung erzielen werden.